Fernwirksysteme für umfassende Anwendungen

Fernwirksysteme zur Steuerung und Überwachung räumlich weit verteilter Anlagen bestehen in der Regel aus einem Supervisory Control System (Fernwirk-Leitstelle) und einer oder mehreren über große Entfernungen angebundenen Außenstationen für die Automatisierung dezentraler Teilanlagen.

SIPLUS RIC ist ein vielseitiges Fernwirksystem, das die international genormten Fernwirkprotokolle beherrscht:

• Serielle Übertragung IEC 60870‑5‑101
• Ethernet (TCP/IP) IEC 60870-5-104
• Anbindung von Schutzgeräten IEC 60870‑5‑103

Es bietet eine datenreduzierte und gesicherte Kommunikation für den zuverlässigen Betrieb im Wide Area Network (WAN) dank ereignisgesteuerter, zeitgestempelter Übertragung und überwachter Befehlsausgabe.

• Diese Protokolle sind international genormt und herstellerunabhängig, die ohne Zusatzinstallationen direkt mit dem SIMATIC Manager und TIA-Portal parametriert werden können.
• Mittels IEC-Protokoll können SIMATIC Controller auch mit Fremdprodukten kommunizieren.
• Bestehende Anlagen können mit IEC-Protokollen einfach modernisiert und erweitert werden.
• Die IEC-Protokolle ermöglichen eine lückenlose Archivierung der Prozessdaten und selbst nach Verbindungsausfall gehen keine Daten verloren (Sicherung im lokalen Puffer, incl. Zeitstempelung)
• Hohe Verfügbarkeit durch redundante Datenkommunikation
• SIPLUS RIC bietet eine durchgängige skalierbare Konfiguration von SIMATIC ET 200SP und ET 200S bis SIMATIC S7-1500 inkl. R/H, Software Controller, WinAC und S7‑400H.
• Mit SIPLUS extreme Hardware können auch Fernwirkgeräte für erweiterten Umgebungstemperaturbereich (-40 ... +70°C) und außergewöhnliche mediale Belastung (Conformal Coating) mit den Fernwirkprotokollen realisiert werden.

SIPLUS RIC bietet höchste Funktionalität und Modularität, um die Anforderungen zur Überwachung und Steuerung von räumlich verteilten Systemen selbst unter extremen Umweltbedingungen zu erfüllen. Es eignet sich daher für Branchen wie Öl, Gas, Wasser, Abwasser, Energieerzeugung/-verteilung und Transport/Verkehr.

Mit SIPLUS RIC lassen sich Stern- und Linienstrukturen aufbauen. Für die redundante Datenübertragung kann eine Station mit zwei Übertragungswegen gekoppelt werden, z. B. eine Standleitung kombiniert mit DSL oder GPRS.

Übertragungswege

• Klassischer WAN-Bereich
  
  • Über Standleitungen (private oder gemietete)
  • Private Funknetze
  • Standleitungen z. B. über Lichtwellenleiter
• TCP/IP-basierter WAN-Bereich
  
  • Über öffentliche Netze und Internet mittels DSL und/oder GPRS
  • Über Funk, durch Nutzung von speziellen Ethernet-optimierten Funkgeräten, z. B. SCALANCE W
  • Lichtwellenleiterverbindungen über SCALANCE Switches mit optischen Ports
  • Satelliten-Kommunikation z. B. INMARSAT